Selbstwert Teil 1: Angst, was andere denken
Jeder Mensch hat das Bedürfnis, gemocht zu werden. Das ist vollkommen natürlich und normal. Dazu gehört auch, dass wir alle gelegentlich darüber nachdenken, wie wir auf andere wirken. Nehmen diese Gedanken jedoch Überhand, blockieren Sie und beeinflussen Ihr Leben negativ, dann ist das nicht mehr gesund.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen typische Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Ihre Sorgen weit über ein gesundes Maß schreiten:
- Sie trauen sich oft nicht zu sagen, was Sie wirklich denken oder fühlen?
- Manchmal tun Sie Dinge, die Sie eigentlich gar nicht tun möchten und bereuen es im Nachhinein, „Ja“ gesagt zu haben.
- Sie versuchen ständig, es anderen Menschen recht zu machen und vergessen dabei häufig, Ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden.
- Sie haben Angst davor, ungewohnte Dinge zu machen, die Sie normalerweise nicht machen oder zumindest anders machen.
- Sie gehen bestimmten Menschen aus dem Weg, da Ihr Auftreten Sie einschüchtert.
- Persönlich wissen Sie eigentlich gar nicht, was Sie wollen, da Sie Ihre Meinung meist Ihrem Umfeld anpassen.
Erkennen Sie sich in einer der hier genannten Situationen wieder oder sogar in mehreren? Dann ist es jetzt Zeit für Sie zu handeln. Wie Sie das genau machen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel. Doch zuerst klären wir erst, warum es uns Menschen oft so wichtig ist, was andere von uns denken.
Warum entsteht die Angst davor, was andere denken?
Eigentlich ist das eine sehr interessante Frage. Denn im Grunde bringt uns dieser Gedanke und die Frage danach, was andere denken, nur Stress, Selbstzweifel und meist negative Stimmung. Warum kreisen diese Gedanken dann ständig in unserem Kopf herum und gehen so weit, dass sie unser gesamtes Leben beeinträchtigen?
Meist geht diese Angst und so auch dieses negative Gedankenkarussell auf unsere Kindheit zurück. Schon von Geburt an wird es Kindern antrainiert, sich angepasst und erwartungskonform zu verhalten. Denn nur wer sich angemessen verhält, wird schließlich belohnt in Form von Akzeptanz. Vielleicht können Sie sich noch gut an Situationen aus Ihrer Kindheit erinnern, wo Ihnen beigebracht wurde, wie Sie sich kleiden sollten oder dass Sie etwas Bestimmtes sagen oder tun sollten. Nur damit andere Sie mögen und Sie schließlich akzeptieren.
Beispiele hierfür wären:
- „Du musst immer brav und liebenswürdig sein, sonst wirst du immer Probleme haben.“
- „Es ist wichtig, dass du dich angemessen verhältst und tust, was andere von dir erwarten. Schließich sind Unruhestifter nicht erwünscht.“
- „Sei stets hilfsbereit und kümmere dich um andere.“
- „Hör auf, dich so zu verhalten. Was sollen denn die anderen von uns denken?“
Bei Kindern, die später unter dieser Angst, was andere denken, leiden, verläuft der hier beschriebene Prozess intensiver, als bei anderen. Diese Angst wird immer stärker und stärker und reicht bis in das Erwachsenenalter. Sie legen ständig Wert darauf, was andere denken, und sind davon überzeugt, dass Sie sich die Anerkennung anderer verdienen müssen – und zwar indem Sie die Erwartungen aller erfüllen und es jedem recht machen.
Selbstwertgefühl: Ihr Weg aus der Angst
Wenn Sie sich selbst sehr gut kennen und genau wissen, was Sie ausmacht, dann wird es Ihnen schlussendlich leichter fallen, zu Ihrer Meinung und zu Ihren Taten zu stehen. Dadurch machen Sie sich automatisch weniger Sorgen darüber, was andere von Ihnen denken, da Sie voller Entschlossenheit die volle Verantwortung für Ihr Tun oder Unterlassen übernehmen.
Wenn Sie sich von all Ihren Sorgen und Ängsten, was andere über Sie denken könnten, loslösen möchten, ist es wichtig, an Ihrem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu arbeiten. Denn damit werden Sie sich bewusst darüber, welchen Wert Sie besitzen und sind deshalb nicht von der Meinung anderer abhängig sind. Sie können auch mal anderer Meinung sein oder Nein sagen, denn Sie müssen sich die Akzeptanz anderer Ihnen gegenüber nicht durch ständiges Gehorchen verdienen. Sie erhalten es, weil Sie Sie sind und einen einzigartigen Wert mitbringen.
Was sich hier leicht anhört, ist natürlich im echten Leben nicht so einfach umzusetzen. Denn wenn Sie bereits Ihr gesamtes Leben mit dieser Angst leben, erweist es sich insbesondere am Anfang als schwierig, sich davon zu befreien. Wie Sie in diesem Fall vorgehen, zeigen wir Ihnen in den folgenden Zeilen.
Wie Sie sich von Ihrer Angst lösen
Die meisten Menschen, die mit der Angst, was andere denken, leben, befinden sich in einem schwierigen Kreislauf. Denn andere Menschen sind es gewohnt, dass sie genau das machen, was von ihnen verlangt wird. Aus diesem Grund können sie erst einmal auf Zurückweisung stoßen oder in Konflikte geraten. Das birgt die Gefahr, dass die betroffene Person wieder nachgibt und in alte Muster verfällt. Die Angst ist zu groß vor einer Nicht-Akzeptanz oder gar Zurückweisung anderer Menschen.
Die Angst bzw Situationen, in welchen die Angst aufkommen kann, zu vermeiden, ist jedoch keine Lösung. Stattdessen empfiehlt es sich, sich der Angst zu stellen und Wege zu finden, mit dieser richtig umzugehen. Allein, wenn Sie sich einer unangenehmen Situation stellen und die Angst intensiv fühlen und sogar aushalten, wird diese merklich weniger.
Unterstützend kann hier die EioS-Therapie eingesetzt werden. Mit dieser lernen Sie, wie Sie geschickt Ihre Angstsymptome lindern und wieder den Weg in ein erfülltes Leben zurückfinden. Sie lernen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Emotionen und Gefühle von den verursachenden biographischen Ereignissen trennen. Die Therapie können Sie sich mittlerweile via App auf Ihr Smartphone (Android und iOS) herunterladen.
Ständiges Grübeln, schlaflose Nächte, fehlende Lebensfreude und sozialer Rückzug sollten nicht mehr Ihr Leben bestimmen. Ihr Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und nicht mehr nach den Maßstäben anderer zu leben, sondern Ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen – Das ist der Weg in ein Leben frei von Angst.